Presse-Mitteilungen

OVB 03.August 2023

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Rosenheim 24
Mai 2021

Golfclub Maxlrain als Bienendomizil: Aktionen im Rahmen der Bienenwoche

Maxlrain – Der 140 Hektar große Golfplatz in Maxlrain gilt in Fachkreisen als eine der schönsten Golfanlagen Deutschlands. Beim Golfclub Maxlrain widmet man sich jedoch nicht nur die Pflege des attraktiven Platzes, sondern auch seiner Bio-Diversität und ökologischen Bedeutung u. a. als Rückzugsgebiet für Pflanzen und Tiere. Der Club wurde im vergangenen Jahr erneut mit dem Qualitätszertifikat ausgezeichnet, das der Deutsche Golfverband (DGV) im Rahmen seines Qualitäts- und Umweltprogramms „Golf & Natur“ vergibt (wir berichteten). Der Maxlrainer Club nimmt zudem am „Blühpakt Bayern“ teil, einer gemeinsamen Initiative des Bayerischen Umweltministeriums mit den Naturschutzverbänden, der sich auch der Bayerische Golfverband angeschlossen hat. Im Rahmen der „Süddeutschen Bienenwoche“, die der Bayerische und der Baden-Württembergische Golfverband in diesem Jahr gemeinsam ins Leben riefen, gab es auf den teilnehmenden Golfplätzen verschiedenste Aktionen. So spendete der Maxlrainer Club von den Nenn-/Startgeldern sowie den Greenfee-Einnahmen in diesem Zeitraum pro Spieler einen Euro an den Bienenschutz. Ferner lud er unter der Leitung der Fachleute vom Bienenzuchtverein Hohenthann-Schönau zu einem Rundgang über den Golfplatz ein. Auf dem Gelände sind 8 Bienenvölker angesiedelt. An einem Schaukasten konnten die Teilnehmer mit Erläuterungen des Bienenzuchtverein-Vorstands Georg Bachmayr die emsige Tätigkeit der Bienen u. a. beim Bau von Naturwaben bestaunen. Den Baustoff dazu produzieren sie mit ihren Wachsdrüsen. Die Besucher erfuhren ferner, dass die Bienen mit einem von ihnen aus Baumharzen gewonnenen natürlichen Antibiotikum ihre Kästen auskleiden und abdichten. Der Vorstand wies außerdem darauf hin, dass es seit 60 Millionen Jahren Bienen gibt. Des Weiteren gab er einen Überblick über die Hierarchie innerhalb eines Bienenvolkes (Königin, Drohnen, Arbeiterinnen), das zwischen 30 000 und 50 000 Tiere umfasst. Die Vermehrung eines Volkes entsteht dadurch, dass die Königin mit einem Teil ihres Volkes ihren Standort verlässt und eine neue Königin dort ein neues Volk begründet. Karl-Heinz Schäfer gab u. a. einen Überblick über den Kampf gegen die in den 70-er Jahren durch Bienenimporte aus Asien eingeschleppte Varoa-Milbe. „Die Behandlung erfolgt entweder durch Säure oder mit chemischen Mitteln“ erklärte der Experte. Während Hobby-Imker eine Behandlung häufig erst nach festgestelltem Befall mit den Parasiten eine Behandlung einleiten, setze der Berufsimker auf Prophylaxe. Honigbienen könnten ohne die Pflege durch den Imker nicht überleben, so der Bienen-Fachmann. Der Golfclub unterstützt auch ein Versuchsprojekt des Bienenzuchtvereins, für das auf dem Gelände 7 weitere Bienenkästen an verschiedenen Positionen aufgestellt wurden. Thomas Heinisch stellte das Projekt der „darwinistischen Bienenhaltung“ in 10 Punkten vor. Es sieht u. a. vor, dass nur mit Bienen gearbeitet wird, die an ihren Standort angepasst sind. Das Volumen der gut isolierten Bienenkästen („Beuten“) sollte nicht größer als 40 bis 50 Liter sein und das Wandern sollte vermieden werden. Damit soll u. a. herausgefunden werden, ob der Standort der Kästen einen Einfluss auf den Befall durch die tödliche Varroa-Milbe hat. „Bei unserem Projekt ist es besonders wichtig, dass die Bienen mit ihrem eigenen Honig über den Winter kommen. Das heißt, es wird auf die Honigernte verzichtet, wenn nicht ausreichend Honig im Volk verbleiben kann. So soll die sonst übliche Zuckerfütterung nach der Honigernte vermeiden. Wenn nicht genug Honig im Volk ist, wird nichts entnommen“ konstatierte der Projektleiter und stellte abschließend fest: „Der Golfplatz mit seiner großen Fläche, die nur zu einem kleinen Teil bespielt wird, eignet sich mit seinen nach Jahreszeiten lückenlosen Bienenweiden („Trachten“) sehr gut für Hobbyimker“.

Johann Baumann

 

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