bienenzuchtverein hohenthann

Impfstoff

Impfstoff für Honigbienen

In den letzten Wochen ging eine Pressemeldung viral durch die Imkermedien: In den USA wurde ein Impfstoff für Honigbienen zugelassen. Dieser Impfstoff schütze die Bienen vor der Amerikanischen Faulbrut (AFB). Soweit die Pressemeldungen.

Nun zu den Fakten:

Es gibt in den USA eine vorläufige Zulassung eines Impfstoffes gegen die Amerikanische Faulbrut. Aber selbst der Hersteller räumt ein, Wirksamkeit und Stärke wurden nicht vollständig nachgewiesen.

Der Impfstoff wird der Königin durch eine spezielle Fütterung verabreicht. Die Hypothese ist, dass die Königin die Immunität gegen das Bakterium Paenibacillus Larvae an ihren Nachwuchs weitergibt.

Die aus den Eiern schlüpfenden Larven sollen dann zu einem gewissen Prozentsatz (30-50%) immun gegen das gefährliche Bakterium sein.

Die Problematik:

Diese Impfung tötet nicht das Faulbrutbakterium. Das Faulbrutbakterium kann sich weiter vermehren. Wenn durch die Impfung die betroffenen Völker nun nicht mehr saniert werden, wird sich das Bakterium rasant ausbreiten und damit eine weit größere Gefahr als bisher für Bienenvölker sein. Es spielt auch keine Rolle, ob viele oder (durch eine Impfung) nur sehr wenige Larven eines Bienenvolkes an AFB erkranken. Bereits eine einzige infizierte Bienenlarve genügt, um Milliarden hochansteckender AFB-Sporen freizusetzen, die Jahrzehnte infektiös bleiben.

In Deutschland wird der Impfstoff IMHO kaum das Zulassungsverfahren bestehen.

Karl-Heinz Schäfer

Bienensachverständiger

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