asiatische Hornisse - Vespa Velutina
Die asiatische Hornisse - Vespa Velutina
Sie ist ein Schädling mit erheblichem Potential zur Schädigung von Honigbienen, Wildbienen und anderen Insekten, sowie von Obst und Weintrauben.
-> Die Vespa Velutina wurde vermutlich ca. 2003 aus Südost Asien nach Südfrankreich eingeschleppt.
-> Sie wurde erstmals 2004 in der Nähe von Bordeaux festgestellt.
-> Sie hat eine hohe Ausbreitungsgeschwindigkeit. Im Jahr 2008 wurden schon über 1000 Nester festgestellt.
-> Im Jahr 2022 ist sie in Nordbayern aufgetaucht.
-> Im Jahr 2024 wurde sie vermehrt im Raum Augsburg gesichtet.
-> In den nächsten Jahren wird sie auch Südbayern erreichen.
Merkmale der Vespa Velutina
Größe:
-> Königin 3 cm (ca. 600mg)
-> Arbeiterinnen 1,7 bis 2,4 cm (ca. 400mg)
Erscheinungsbild:
-> überwiegend schwarz
-> gelbe Füße (Tarsen)
-> Hinterleib mit einer gelben Binde und orangem Ende
Nestaufbau
-> Baumaterial: morsches Holz
-> Aussehen: ockerfarben, elliptische Gestalt, Eingang ist immer seitlich. Bei der einheimischen Hornisse Vespa Crabro ist der Eingang auf der Unterseite.
-> Größe: ca. 60 – 100 cm hoch, 4-10 waagrecht angeordnete Waben im Nest
-> Neststandort: meist freihängend in Höhen von über 10 m, meist in Baumkronen
-> Nestdichte: bis zu 12 Nester/km²
-> erbrütete Arbeiterinnen/Jahr: 6000 bis über 12000 Arbeiterinnen
-> Aufzucht: 350 Jungköniginnen und ca. 900 Drohnen pro Volk
Lebenszyklus
-> Dezember – Februar: Begattete Königin überwintert
-> März – April: Nistplatzsuche und erste Eiablage der Königin in kleinem Primärnest
-> Mai – August: Arbeiterinnen schlüpfen und bauen größeres Sekundärnest
-> September – November: Schlupf der Geschlechtstiere
Die alte Königin, alle Arbeiterinnen und Drohnen sterben im Herbst, nur die begatteten Jungköniginnen überwintern.
Was macht Sie für die Imkerei so bedeutsam?
-> Sie ernährt sich zwischen 35% bis 65% (bis max. 85%) durch Honigbienen.
-> Es können sich sehr individuenreiche Völker entwickeln (1000 bis 13000 Tiere/Jahr)
-> Lange Nestdauer – bis zur Frostzeit
-> Es können sich 350 bis 600 Geschlechtstiere entwickeln
-> Sie hat ein exzellentes Jagdverhalten. Es werden die zurückkommenden Trachtbienen erjagt, dazu steht die Vespa velutina in der Luft mit dem Rücken zum Bienenvolk. Sie ist ein wahrer Luftakrobat die auch rückwärts fliegen kann.
Mögliche Auswirkungen auf die Imkerei und auf unser Ökosystem
-> Schwächung von Bienenvölkern
-> Krankheitsübertragung
-> Ertragseinbußen
-> Finanzieller und zeitlicher Aufwand zur Bekämpfung
-> Konkurrenz zur heimischen Hornisse Vespa Crabro
-> Einschleppung von Krankheiten bei anderen Insekten
-> Einfluss auf Wildbienen, Wespen, Schmetterlinge etc.
Was machen Sie als Imker, wenn Sie die Vespa Velutina am Bienenstand vermuten?
-> Beobachten Sie den Flugbetrieb vor Ihren Bienenstöcken.
-> Ab August und September erhöht sich erfahrungsgemäß die Häufigkeit der Besuche der Vespa Velutina.
-> Versuchen Sie Fotos zu machen.
-> Wenn dies nicht gelingt, stellen Sie bei Verdacht einen Locktopf auf und versuchen sie so die Vespa Velutina zu beobachten und zu fotografieren.
-> Wenn Sie ein Foto von der Vespa Velutina gemacht haben, melden Sie dies bitte sofort der für Sie regional zuständigen Unteren Naturschutzbehörde. Weitere Meldung mit Foto an das IBI per Mail: ibi@lwg.bayern.de oder an beewarned.de
Schorsch Bachmayr
Bienensachverständiger